«Am günstigsten ist der selbst produzierte Strom.»
Ramseyer Elektro installiert PV-Anlagen und leistet auch Support während dem Betrieb. Geschäftsleiter Simon Dalcher erklärt, warum sich Photovoltaik lohnt und was mit überschüssigem Strom passiert.
Nehmen wir an, ich möchte eine PV-Anlage und melde mich bei Ramseyer Elektro: Wie läuft der Prozess ab?
Wir kommen vorbei und besprechen vor Ort die Möglichkeiten. Anschliessend machen wir ein konkretes Angebot für die Installation einer Photovoltaikanlage. Zudem bieten wir Energieplanung an: Was macht man mit überschüssigem Strom? Verkauft man diesen an den Netzbetreiber oder verwendet man ihn selbst?
Wie lange dauert es von der Bestellung bis zur Aufnahme des Betriebs?
Material haben wir viel an Lager. Das heisst, wir könnten grundsätzlich direkt installieren. Der Netzbetreiber verlangt allerdings mittlerweile acht Wochen Zeit, um das technische Anschlussgesuch zu bewilligen. Anschliessend können wir aber zügig umsetzen. Damit wir noch produktiver sind, arbeiten wir eng mit einem Subunternehmen zusammen. Die Anfrage ist hoch im Moment.
Welchen Support bietet ihr der Kundschaft während dem Betrieb?
Wer einen Wartungsvertrag mit uns abschliesst, erhält eine monatliche Kontrolle. Mithilfe von Tools sehen wir sofort, wenn ein Fehler auftritt. Zum Beispiel wenn der Wechselrichter defekt ist. Eine professionelle Reinigung der Panels durch unsere Partnerfirma ist ebenfalls empfehlenswert.
Warum lohnt sich eine PV-Anlage grundsätzlich?
Eine PV-Anlage deckt den gesamten Stromverbrauch eines Einfamilienhauses ab. Finanziell lohnt es sich nicht sofort. Etwa zehn Jahre Amortisation sollte man einrechnen. Mit der Produktion des eigenen Stroms leistet man aber einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
Eine PV-Anlage ist ja nicht gerade günstig. Mit welchen Kosten muss man rechnen?
Für ein Einfamilienhaus rechnet man zwischen 20’000 und 30'000 Franken –inklusive Gerüst und Installation. Wer in der Schweiz eine PV-Anlage installieren lässt, erhält aber Fördergelder. Pro Kilowatt sind es etwa 1000 Franken.
Die PV-Anlage braucht zur Stromproduktion ja Sonne. Was passiert bei Schlechtwetter und nachts? Gibt es da einfach keinen Strom?
Richtig. Die PV-Anlage kann die Sonne nicht speichern. Neblige Wintermonate geben noch Energie ab, aber nur sehr wenig. Und nachts ist natürlich Totenstille. Überschüssiger Strom von einem sonnigen Tag kann man aber in einem Batteriespeicher aufbewahren, um diesen bei Bedarf zu nutzen.
Wie kann man überschüssigen Strom sonst noch nutzen?
Man kann ihn an den Netzbetreiber verkaufen. Das lohnt sich aber nicht wirklich. Alternativ kann man die Wärmepumpe oder den Heizstab im Boiler ansteuern, um das Wasser aufzuheizen.
Wie lange hält eine PV-Anlage?
Es kann sein, dass nach zehn Jahren der Wechselrichter defekt ist. Die Kosten bleiben aber überschaubar. Die Produktgarantie auf die Panels gilt 25 Jahre. Ergibt sich in diesem Zeitraum eine Minderung von rund 20 Prozent, wird diese mit einem Ersatzpanel vollumfänglich erstattet.
Gibt es eigentlich auch Nachteile bei PV-Anlagen?
Definitiv die Herstellungskosten. Diese lassen sich leider nicht vermindern. Egal, ob das Panel aus China oder von Europa kommt. Manche stören sich auch an der Optik der Anlage. Aber das ist eher der kleinste Teil der Kundschaft.
Hast du selbst auch eine PV-Anlage auf dem Dach und falls ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Ja, habe ich, und bin sehr zufrieden. Wir versuchen den Grundbedarf unseres Einfamilienhauses zu decken, in dem zum Beispiel auch Geschirrspülmaschine und Waschmaschine tagsüber laufen. Wir waschen dann, wenn die Sonne scheint. Am günstigsten ist, den Strom zu nutzen, den man selbst produziert. Wir sparen aktuell etwa 80 Prozent Strom ein. Nur in den Wintermonaten müssen wir Strom dazukaufen.
Warum lohnt es sich, für die PV-Anlage mit euch zusammenzuarbeiten?
Uns geht es nicht darum, eine PV-Anlage zu installieren, nur, damit man eine hat. Uns ist wichtig, dass die Energie bestmöglich genutzt wird. Das unterscheidet uns vielleicht von anderen Firmen. Das andere ist das Familiäre und Menschliche. Wir arbeiten zusammen und unterstützen uns gegenseitig.